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Muammer Savran

Mit einem kühlen Lächeln blicken die farbkräftig portraitierten Figuren des Künstlers Muammer Savran aus den Bildern heraus. Der 1969 in Uşak geborenen Künstler ist bekannt für seine Aneignungen, quasi eine Art Übersetzung von Motiven meist klassischer Künstler des 19. und 20. Jahrhundert. In seiner eigenen Art verfremdet er die Bilder auf eine ironische, fast schon etwas karikierende Weise. Dabei lösen sich die Details der Vorlagen auf und verschwimmen ein wenig in der Malkreideschicht, der Hintergrund beginnt sich in gegenstandslose Farbflächen zu transformieren. Ohne sich im Dekorativen zu verlieren, gestaltet Savran zumeist mit Ölpastellkreide stets die gesamte Blattoberfläche mit einem beherzten, spontanen Farbauftrag und zügiger Linienführung, sodass ein reproduktiver Charakter seiner Werke vermieden wird.

Die Vorlagen seiner Bilder dürften manchem bekannt vorkommen. In seinen Werken greift Savran auf berühmte Portraits des Künstlers Pablo Picasso zurück. An die bei Picasso so typische perspektivische Mehr- bzw. Multiansichtigkeit des Körpers knüpft Savran an und steigert diese nochmals. So wird hier etwa ein Gesicht aus mehreren Perspektiven Gleichzeitig gezeigt, die einzelnen Teile des Gesichts scheinen zu verrutschen, der Anblick wirkt vertraut und doch ungewohnt. Savran übersetzt diese kubistische, geometrische Darstellungsweise Picassos in seine typische, deutlich plakativere, kraftvoll-farbige Gestaltungsweise.

Noch nicht genug von Picasso gekriegt? Originale Picassos werden in der Sonderausstellung "Kirchner. Picasso" im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zu sehen sein vom 26. September 2025 bis zum 18. Januar 2026.