Strich / Farbe / Holz
Zeichnungen und Objekte
Ausstellung: 12. Februar -15. April 2012
Eröffnung: Sonntag, der 12. Februar 2012 um 15.00 Uhr
Begrüßung: Stephan Dransfeld, Geschäftsführer
Alexianer Münster GmbH
Einführung: Lisa Inckmann, Leiterin des Kunsthaus Kannen
Künstler: Hans-Werner Padberg,
Rosa Benzel, Helmut Paus, Matthias Klepgen
Angebote für Besucher:
Für unsere Besucher gibt es einen kreativen Werktisch, an dem alle Interessierten selbst künstlerisch tätig werden können. Außerdem wird ein Trickfilm gezeigt.
Einen kontrast- und farbenreichen Auftakt bietet dieses Jahr die Ausstellung mit vier Künstlern aus der Sammlung, die größtenteils schon seid 20 Jahren künstlerisch in den Ateliers des Kunsthaus Kannen tätig sind. In zwei Welten aus Fläche und Farbe ergibt sich ein Einblick in die Schaffenswelt dieser Künstler. Neben den tollen Werken wird auch der Trickfilm, wo Arbeiten von Hans- Werner Padberg und Matthias Klepgen animiert werden, gezeigt. Dieser entstand in Zusammenarbeit mit Ulrike Behnen.
Die feinen, farbenfrohen und sorgfältig angefertigten Zeichnungen von Rosa Benzel stellen Landschaften, Porträts und Naturbilder dar. Die Liebe zum Detail und ihre Sensibilität für Farben und Formen machen Rosa Benzels Bilder zu stimmigen, weichen und harmonischen Kunstwerken. Durch den Verzicht auf starke Umrisse wirken ihre Werke flüssig und sanft. Die Künstlerin benutzt zarte Striche um Formen und Richtungen wiederzugeben. So verschmelzen dünne Linien zu einem ausdruckstarken Ganzen ineinander, wie beispielsweise in dem Bild „Ein Schmetterling“. In anderen Werken betonen starke Linienrichtungen die Oberfläche oder das Volumen des Objekts.
Eine ganz andere Art des Zeichnens hat Helmut Paus. Für ihn ist die Linie ein Mittel zur Ordnung. Zuerst gestaltet er die Form der dargestellten Objekte und teilt im Folgenden die große Fläche mit dünnen Linien auf. Die so entstehenden Abschnitte füllt er mit Farbe durch kleine, eng aneinander liegende Striche.
Die klare Gliederung und die akkurate Strichführung sind charakteristisch für seine Arbeitsweise. Detailliert, nahezu akribisch, arbeitet sich Paus von Strich zu Strich voran. Besonders seine früheren Werke zeichnen sich durch viele Gliederungslinien aus, während seiner jüngsten Arbeiten auch ohne diese funktionieren. So entwickelt Helmut Paus sich beständig weiter und kreiert neue Szenen, Figuren und Situationen. Zur Inspiration bedient er sich einfachen Vorzeichnungen, Katalogen oder Werbungsanzeigen.
Matthias Klepgen vereinigt in seiner Kunst alle drei Komponenten, die zum Titel dieser Ausstellung führten. Seine farbigen Zeichnungen ergänzt er durch Holzobjekte. Er webt Linien ineinander und verdichtet die Flächen zu Häuserfassaden, Straßen oder Himmelsdarstellungen. Auf seinen Bildern finden sich immer wieder Gebäude: Häuser, Kirchen, Garagen und Türme, die sich aneinander reihen oder sich um Plätze versammeln, wie z. B. einen Marktplatz oder ein Hafengelände. Stets tauchen darin auch Menschen auf, welche die Szenerie beleben.
Diese Elemente erkennt man auch in den figurativen Modellen, die er sehr sorgfältig konstruiert und inszeniert. Mit gefundenen Objekten wie zum Beispiel Messingkreuzen, Puppen und Heiligenbildern, die der Betrachter normalerweise aus einem anderen Kontext kennt, stellt er völlig neue Zusammenhänge dar. Die Architekturmodelle sind proportional ungewohnt, enthalten damit aber eine sehr humorvoller Wirkung. In der letzten Zeit baut er verstärkt an abstrakten Formen. Die kompakten Holzkästchen werden aus kleinen, hell gefärbten Holzstücken angeordnet.
Die Werke von Hans-Werner Padberg sind meist längliche, dynamisch strukturierte Holzobjekte. Aus unterschiedlichen Holzplatten und Blöcken setzt er komplizierte, vielfältige Kompositionen zusammen. Im Gegenteil zu Klepgen haben seine Werke eine äußerst lebendige Struktur und spiegeln den Arbeitsprozess wieder. Die Hölzer, Latten und Plattenverschnitte werden mit unzähligen Schrauben, Nägeln und Leimungen verbunden und mit farbenfroher Acrylfarbe überzogen, was ihrer Wirkung Tiefe verleiht. Die frei angeordneten, lebendigen Farbkleckse unterstreichen die Spontaneität der Konstruktion und wiederholen den inneren Rhythmus des Objekts. Viele der abstrakten Aufbauten lassen an Stadtlandschaften, Containerschiffe und Gebäude erinnern.
Bilder aus der Sammlung Kunsthaus Kannen
Bildergalerie
Flyer
Artikel Münstersche Zeitung 21.2.12
Artikel Westfälische Nachrichten 27.2.12