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Ausstellungsinformation

art brut

geschraubt + geschnürt + geklebt

Ausstellung vom 10.6.2007 - 30.09.2007 
im Kunsthaus Kannen, Münster

Michael Anhäuser, Düsseldorf                 
Arnold Breul, Münster    
Seyni Awa, Sénégal
Pascal Tassini, Brüssel                         

Francis Marshall, La Frette
Heide de Bruyne, Antwerpen
Pierret Célestin, Chéoux
Johann Michael Gauls, Münster
Karl Cornelius, Münster        
Gerd Robben, Münster
Gustav Struck, Paderborn

Matthias Klepgen, Münster
Bernhard Kuhr, Offenbach
Hans-Werner Padberg, Münster
Alfred Stief, Soest 
Klaus Mücke, Münster
Werner Streppel, Münster
Michael Meurer, Monreal
Gruppe Nebelhorn, Schermbeck
Kunstakademie Münster

Die große Vielfalt der Art Brut-Szene zeigt sich in der  Ausstellung „art brut: geschraubt +geschnürt + geklebt“. Die Ausstellung präsentiertSkulpturen, Objekte, Installationen, Filme und eine Klangarbeit von Künstlern und Künstlerinnen aus Deutschland, Frankreich und Belgien. Das Spektrum der gezeigten Werke reicht von  konkreten figürlichen Plastiken bis hin zu abstrakten Objekten.  Die Wahl der verwandten Materialien und Arbeitstechniken weist hierbei eine ebensogroße Bandbreite auf wie die Wahl der Themen und Inhalte. Im künstlerischen Ausdrucksgehalt teilen sich minimalistische Konzentriertheit wie üppig wuchernde Kreativität oder auch  beengende Eindringlichkeit mit.

 Die archetypischen Haus-Objekte von Johann Michael Gauls und  Werner Streppel wie auch die aus Streichhölzern zusammengesetzte KathedraleMichael Anhäusers verlassen die unmittelbare Erfahrung der Welt. Die puppenhaften textilen Arbeiten von Klaus Mücke, die kleinen Tonfiguren von Gerd Robbens und die imposante Plastik Seyni Awas stellen Typisierungen menschlicher Wesen dar; die scheinbar einer folkloristischen Tradition entlehnte Muttergöttin von Awas vermittelt einen Eindruck von Ruhe und universeller Güte. Einen deutlichen Kontrast hierzu bildet die brüchige, aus Treibholzstücken zusammengenagelte Plastik Pierre Célestins, die in starkem Maße ihren  Herstellungsprozess sichtbar werden lässt. Deutlich zu Tage tritt der Akt der Produktion auch in anderen Arbeiten, wie den energiegeladenen ebenfalls aus Holz gezimmerten Plastiken Hans Werner Padbergs oder den gehäkelten Objekten von Alfred Stief. Stellen Stiefs Arbeiten noch Figuren aus einem textilen Paralleluniversum dar, entziehen sich die abstrakten Gewebe von Heide de Bruyn und Pascal Tassini einer eindeutigen Lesbarkeit: Das Verweben und Verknoten textilen Materials führt hier zu organisch wirkenden Objekten von bestechender ästhetischer Qualität. 
Die schöpferische Tätigkeit als Zentrum des Lebens wird in  Atelier-Situationen von Matthias Klepgen und Karl Cornelius deutlich. Besonders der Raum von Cornelius lässt dessen kreative Vielfalt und seine unermüdliche Schöpferkraft erahnen.  Einen ebenfalls sehr persönlichen Bezug zur biographischen Situation stellen die fast minimalistisch wirkenden Pakete von Bernhard Kuhr und der selbstgebaute Handwagen von Gustav Struckher.  Geben diese stillen in sich geschlossenen Arbeiten Einblick in eine hermetische Welt, sucht die schonungslose Installation der Gruppe Nebelhorndie unmittelbare Konfrontation. Der Betrachter wird unvermittelt und eindringlich mit der Kritik des „Wahnsinns“ konfrontiert, um provokativ die Diskussion anzustoßen.

Die Ausstellung wird durch eine Klanginstallation von Michael SchröderSoo-San Lee und Ferdinand Upmoor von der Kunstakademie Münster ergänzt.

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Anmeldung Tagung 

Kooperation: Art en Marge/Brüssel,  Gruppe Nebelhorn/Schermbeck, Kunstpraxis/Soest und das Kulturamt der Stadt Münster
Begleitend zu der Ausstellung findet am  07.09. 2007 von 9.00 bis 16.00 Uhr eine Tagung statt. 
Kuratoren: Lisa Inckmann, Yvonne Blumenthal, Udo Baggeröhr