Form, Farbe, Form
Dauer: 14. Mai - 10. September 2017
Eröffnung: Sonntag, 14. Mai um 15 Uhr
Einführung: Dr. Karin Wendt, Kunsthistorikerin
Musik: Svea Albrecht, Flöte
Film: Film zur Outsider Art im Kunsthaus
Künstler: Karl Bergenthal, Matthias Klepgen, Alfred Olschewski, Hans-Werner Padberg, Bernhard Pfitzner, Josef Schwaf
Im Alltag versuchen wir Dinge so zu formen, dass der Inhalt, also ihre Bedeutung oder Funktion, möglichst unmittelbar erkennbar wird. Genau dieses Schema, man könnte auch sagen diese Logik, versuchen Künstler aufzubrechen. Weil sich in der Kunst Inhalt und Form voneinander lösen können, werden Farben und Formen freigesetzt.
Die Bilder von Karl Bergenthal wirken latent bewegt. Je länger man sich auf diese wacklige Ordnung einlässt, umso mehr gerät alles in Bewegung.
Alfred Olschewski arbeitet systematisch am konkreten Zusammenspiel von Farben und Formen. Seine Herangehensweise steht damit in der langen Tradition der so genannten Konkreten Kunst.
Hans-Werner Padbergs abstrakte Objekte erscheinen wie „schwerelose ‚Landschaften“. Das Farblose oder die leuchtende Palette der Industriefarben unterstreicht den künstlichen Charakter seiner Arbeiten.
Neben Zeichnungen hat Matthias Klepgen ein großes plastisches Werk geschaffen. Aus Hölzern und Leisten, die im Atelier als Reste anfallen, entstehen erzählende Architekturen. In seinen abstrakten Objekten löst er sich auch von den gegenständlichen Bezügen und bearbeitet das Räumliche für sich.
Bernhard Pfitzner leert regelmäßig den Papierkorb im Kunsthaus, sortiert die Papiere und re-collagiert sie zu konkreten Gebilden mit einer neuen, offenen Bedeutung. Aus den benutzten Papieren macht Pfitzner neue – künstlerische – Umgangsformen, befreit von jedem Zweck.
Josef Schwaf positioniert seine Figuren zentral im Bild. Sie treten auf, sie posieren, sie haben sich versammelt. Meist schauen sie den Betrachter an, manchmal wenden sie den Blick auch leicht zur Seite, als würden sie dem Blick des Betrachters ausweichen. Sie sind komisch und ernsthaft zugleich.
Die Autoren der Hör-Insel
Wolfgang Brandl ist Dichter und Maler, beides für sich. So eröffnet er uns parallele Auseinandersetzungen mit der einen Welt. „Sein literarisches Werk ist ein poetischer Protest gegen bestehende gesellschaftliche Konventionen. Dort ruft der Künstler in leiseren Tönen zu einer besseren Welt auf.“
In den Prosagedichten von Willi Lütkemeyer geht es darum nachzuvollziehen, wie wir die Welt ordnen und dabei das Leben auch verfehlen. Es geht um die sprachliche Ordnung und die Ordnung als Sprache, und auch um geordnetes Sprechen.
In verdichteter Sprache geht Rolf Wolf nachdenklich und empathisch Erfahrungen und Beobachtungen nach.
Bücher: Das Kunsthaus Kannen Buch + DVD (35,-), gedankenschwer un federleicht + Hör CD (12,-)