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gedankenschwer und federleicht

Zeichnungen und geschriebene Worte der Art Brut Ausstellung und Tagung



Eröffnung:                 18. Mai 2008, 15 Uhr

Begrüßung:               Lisa Inckmann, Leiterin
                                 des Kunsthaus Kannen

Eröffnungsrede:        Burkhard Spinnen,
                                freier Schriftsteller, 
                                Münster

                                „Kein Spaß bei der Arbeit
                                – Schriftsteller sind Menschen, die
                                Schwierigkeiten mit dem Schreiben
                                haben

Künstler / Autoren:   Heinz Röckmann, Martin Bartmann,
                                E. Tichy, Holger, Markus Meurer, 
                                Matuschky, Eddy Unewisse, Willi
                                Lüthermeyer, Hans-Jürgen Dümel,
                                Orfen, Lenab Yaygin, Cilli Musial und
                                der Literaturkreis Lichtblicke im
                                Alexianer.

Ausstellungsdauer:    18.05.2008 – 31.08.2008



                 „seit Jahren bin ich schwindelfrei;
                ich lasse dich auch gern vorbei“
                Wolfgang Brandl



In der Ausstellung werden Texte und graphische Arbeiten aus dem Umfeld der Psychiatrie auf spannungsreiche Weise zusammengeführt.

Die Texte vermitteln einen Eindruck von der großen Bandbreite des Schreibens im psychiatrischen Kontext. Neben phantastisch-visionäre Weltentwürfen, gesellschaftspolitischen Anklagen und pseudowissenschaftlichen Abhandlungen entstehen auch Texte von zarter Poesie und in knappen Zeilen eingefangene humorvolle Alltagsimpressionen.  Alle Texte sind geprägt von der individuellen Herangehensweise der Autoren, die sich nicht primär an ein Literaturpublikum wenden. Ihre Arbeit ist in hohem Maße das Ergebnis innerer Notwendigkeit. Dennoch - oder gerade deswegen - bestechen die Texte durch ihre hohe sprachliche Qualität, und sie führen unseren alltägliche Umgang mit der Sprache auf verblüffende Weise ad absurdum.

Den Texten werden freie, abstrakte Zeichnungen von Patienten/Künstlern aus dem Kunsthaus Kannen gegenübergestellt. Bereits 2004 fand in Zusammenarbeit mit der Galerie „art en marge“ aus Brüssel unter dem Titel „Schreibbilder“ eine Ausstellung statt, die das Verhältnis zwischen Wort und Bild thematisierte. Stand hier die gegenseitige Durchdringung beider Medien im Vordergrund, so sollen nun geschriebenes Wort und Zeichnung als jeweils eigenständige Ausdrucksformen betrachtet werden. In unmittelbarer Konfrontation treten Texte und Bilder auf unterschiedlichste Weise miteinander in Beziehung.

Weisen einige handschriftliche Arbeiten aufgrund des ausgeprägt individuellen Schriftbilds bereits eine Nähe zur Handzeichnung auf, so ergibt sich eine Parallele auch im freien assoziativen Fluss, der den Entstehungsprozess der Texte kennzeichnet. Stimmungen, Gedanken und Gefühle werden in den Schriften genauso unmittelbar umgesetzt, wie es in den „gekritzelten“ Zeichnungen allein durch die Bewegung der Hand geschieht.

Beteiligt an der Ausstellung sind auch Teilnehmer der seit 2002 am Alexianer-Krankenaus bestehenden Literaturkreises „Lichtblicke“ und das „Schreibprojekt“ aus Bielefeld mit geistig behinderten Autoren.


Vorträge:
Im Rahmen der Ausstellung finden eine Tagung am 22. und 23. Mai sowie am 20. Juli und 10. August Lesungen statt.

Flyer
Tagungsprogramm
Lesung

Presse:
Westfälische Nachrichten