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Was fang ich an im grünen Bereich?

Ein Kunstprojekt in der Psychiatrie



Eröffnung:                 20. April 2008, 15 Uhr

Ausstellungsdauer:    20.04.2008 – 31.05.2008

Ort:                           Kunsthaus Kannen


Eine Zusammenarbeit der Akademie der Bildenden Künste München, Studierende des Aufbaustudiums Bildnerisches Gestalten und Therapie, Frau Prof. Dr. Schottenloher , Assistent Jürgen Fritsche und dem Alexianer Krankenhaus Münster.

Bereits zum fünften Mal befindet sich eine Gruppe von Studierenden der Akademie der Bildenden Künste München / Aufbaustudium Bildnerisches Gestalten und Therapie zu Besuch in der Psychiatrischen Klinik / Alexianer Krankenhaus in Münster - Amelsbüren.

Zwei Wochen lang treten die 14 Münchener Künstlerinnen (Johanna Berüter, Sonja Höger-Contrini, Michaela Hussmann, Silke Jockers, Mee-Rhang Kim, Daniela Klein, Merle Koch, Anna Krebs, Stephanie Mohnhaupt, Henriette Schuster, Anastasija Tonkova, Jessica Treffler, Elke Ulricht, Antje Zeiher) mit  Patienten aus verschiedenen Bereichen der Klinik in einen künstlerischen Kontakt und suchen gemeinsam Formen des Austauschs und des Ausdrucks. Diese Begegnungen sollen sich innerhalb der Klinikstrukturen möglichst frei konstallieren und durch die künstlerische Resonanz  auf das gemeinsame Erleben sowie die Auseinandersetzung mit vorgefundenen Gegebenheiten und Situationen beflügelt werden.

Das Kunstprojekt folgt der Idee, künstlerische  Begegnungen zwischen Künstlern und Patienten zu initiieren ohne Inhalt und Ablauf der Zusammenarbeit im Voraus festgelegt zu haben.

Ein wichtiges Prinzip dieser Arbeit ist es, sich dort auszutauschen und Ideen mit den Patienten zu entwickeln, wo sich diese in ihrem Klinikaufenthalt tatsächlich befinden: auf den Stationen, in Alltagsräumen, Werkstätten, ausgesuchten Orten und von dort aus gestalterische Ansätze wachsen zu lassen. 

Bisher arbeiten die Künstlerinnen mit den Patienten mit unterschiedlichen Ansätzen, deren Schwerpunkte in der Wahrnehmung und Aktivierung liegen. So führt eine Sichtweise auf Motive des Klinik-Areals mittels einer selbstgebauten Lochkamera in verfremdete Welten, die gewohnte Sichtweisen ins Wanken bringen.  Ein anderes Projekt setzt bei den praktischen Tätigkeiten im Alltagsleben der Hauswäscherei an und erkundet die Innensicht und Zeitdimension spezieller Orte aus künstlerischer Sicht. Es wird mit Licht und Schatten gearbeitet, mit biografischem und kartographischem Material aus konkreten Lebenszusammenhängen. Ein Comic-Projekt geht der Frage nach, wie sich individuelle Bildideen in Geschichten umsetzen. Konventionelle Materialien wie Papier und Holz finden neue und überraschende Funktionen um auf ästhetischer Ebene persönliche Botschaften zu transkribieren. Hinter all diesen Ausdrucksformen steht die intensive persönliche Begegnung und die konzentrierte künstlerische Auseinandersetzung.

Als räumlicher Schwerpunkt für die abschließende Präsentation der entstehenden Arbeitsspuren soll der Außenbereich des Klinikgeländes dienen. Es entstand die Idee, eine „Landkarte“ zu erstellen, die die Orte des Geschehens miteinander verknüpft und im Ganzen sichtbar und erlebbar werden lässt.

Projektleitung: Lisa Inckmann, Jürgen Fritsche

Flyer zur Ausstellung

Presse:
Westfälische Nachrichten
Münstersche Zeitung