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Herbert Heithausen

*1947, Selm     † 2017, Münster

Herbert Heithausen zog 1982 in eine Wohngruppe der Alexianer. Zur Kunsttherapie erschien er früher regelmäßig, wodurch eine Vielzahl von Bildwerken entstand. Dies mündete in die Teilnahme an unterschiedlichen Ausstellungen im In- und Ausland. Zumeist verwendete Heithausen Acrylfarben, charakteristisch für ihn war das Arbeiten mit einem breiten Pinsel auf großen Bildformaten. Mit diesem breiten Pinselduktus arbeitete der Künstler große Flächen und Formen im Bild temperamentvoll, mit bunten Farben in alle Richtungen, aus. Durch den zumeist kräftigen Farbauftrag entstand eine ganz besondere Körperlichkeit. Mehrere Schichten wurden flüchtig übereinander gesammelt, wodurch auch Freiräume herausgebildet wurden. In einigen Fällen hob Heithausen diese zielstrebig durch eine Schraffur der Kontur mit Kreide hervor. Mit den unterschiedlichsten Farben kreierte er immer wiederkehrende Formen, wie ein an ein Rechteck angegliedertes Oval, wobei beide Elemente oft nicht im Bildzentrum stehen. Nicht immer sind die Flächen ausgemalt, oft belässt er es bei einer einfarbigen Bearbeitung. Trotz Heithausens ritualisierten Arbeitsweise wirken seine Bilder nie eintönig. Durch die unterschiedliche Anzahl der Farbschichten erreichte der Künstler eine differenzierte Intensität der Bildwirkung. Verlaufende Spuren und Farbklekse geben den einzelnen Bildern einen eigenen Charakter. Die Flächen und Formen wirken teilweise wie eine abstrahierte Darstellung eines Hauses oder eines Fensters.